Die wichtigsten Komplikationen einer Uhr
Komplikationen sind der Dreh- und Angelpunkt von mechanischen Uhren. Unter einer Komplikation versteht man eine Funktion, die den Aufbau des Uhrwerks verändert – also eben komplizierter macht. Dabei gibt es vergleichsweise einfache Komplikationen, wie etwa eine kleine Sekunde oder ein Kalender, aber es gibt auch ausgesprochen anspruchsvolle Funktionen bei mechanischen Uhren, die nur von erfahrenen Uhrmachern konzipiert und gewartet werden können.
Dabei sind Komplikationen natürlich auch maßgeblich für den Preis einer Armbanduhr. Selbst günstige Modelle von Seiko oder Tissot verfügen über ein Datum und etwa einen Wochentag. Nur die teuersten Luxusuhren weltweit verfügen jedoch über ein Tourbillon oder eine Minutenrepetition. Andere Komplikationen, wie etwa ein Alarm, bzw. ein Wecker in der mechanischen Uhr, sind heute größtenteils aus den Kollektionen der bekannten Uhrenmarken verschwunden.
Wer sich eine neue Armbanduhr kaufen möchte, der sollte also entsprechend auf die Komplikationen achten. Diese wirken sich nicht nur auf den Kaufpreis der Uhr aus, sondern auch auf den Preis für die Wartung. Der Service für ein kompliziertes Uhrwerk einer Schweizer Manufaktur kann mehrere tausend Euro verschlingen. In diesem Beitrag zeigt die Redaktion einen Überblick über die wichtigsten Komplikationen bei mechanischen Uhren.
Kleine Sekunde
Eine kleine Sekunde bedeutet, dass der Sekundenzeiger nicht mittig am Zifferblatt auf dem Zeigerturm montiert ist. Stattdessen befindet sich der Sekundenzeiger innerhalb eines kleinen Zifferblatts, etwa auf der Position der 3, 6, 9 oder 12. Eine kleine Sekunde findet man vor allem bei eleganten Uhren, sowie bei Chronographen.
Chronograph
Ein Chronograph ist eine Armbanduhr mit Stoppfunktion. Hier können teilweise bis zu 24 Stunden gestoppt werden. Technik gibt es bei einem Chronographen zwei Räderwerke, die einfach beim Starten des Chronographen ineinander geschoben werden. Beim Nullstellen des Chronographen werden die Räder wieder in die Ausgangsposition gesetzt. Stoppuhren, insbesondere Automatik-Chronographen, gelten als sportlich und sind ausgesprochen beliebt.
Kalender
Ein Kalender kann entweder in Form eines Datums, eines Wochentags, eines Monats oder der Kalenderwoche realisiert sein – häufig werden jedoch verschiedene Kalenderarten kombiniert. Ein Vollkalender speziell zeigt das Datum, den Wochentag und den Monat. Bei einem sogenannten ewigen Kalender werden dann sogar noch Schaltjahre mit eingerechnet.
Mondphase
Die Mondphase zeigt den aktuellen Stand des Mondes zwischen zwei Vollmonden. Die reguläre Mondphase beträgt 29,5 Tage. Entsprechend können mit Hilfe einer Mondphasenanzeige die Positionen des Mondes, sowie der Status (zunehmend / abnehmend) angezeigt werden. Oftmals wird die Mondphase kombiniert mit einem Vollkalender oder einem ewigen Kalender.
Tourbillon
Bei einer Uhr mit Tourbillon-Komplikation wird die Unruh in einen Käfig gesetzt, der sich mit Hilfe von Ketten und Zahnrädern um die eigene Achse dreht. Wenn die Unruh sich um mehrere Achsen gleichzeitig dreht, spricht man von einem Gyrotourbillon. Diese Komplikation minimiert den Einfluss der Schwerkraft auf die Uhr und sorgt für eine bessere Ganggenauigkeit und höhere Präzision. In der Praxis sind die Auswirkungen dieser hochpreisigen Komplikation praktisch nicht zu spüren.
2. Zeitzone / GMT
Eine GMT-Funktion erlaubt dem Träger der Uhr, eine zweite Zeitzone abzulesen. Dies geschieht mit Hilfe einer 24-Stunden-Anzeige. Diese lässt sich im Regelfall regulär über eine bestimmte Position der Aufzugskrone steuern. Der GMT-Zeiger dreht sich dann ein mal alle 24 Stunden. Somit kann die Uhrzeit für jede beliebige Zeitzone eingestellt werden. Diese Komplikation findet sich vor allem bei Flieger- und Pilotenuhren, etwa der Rolex GMT Master II.
Repetition
Eine Repetition besitzt im Inneren des Uhrwerks ein Schlagwerk in Form von Glocken, das bei Betätigung eines kleinen Hebels am Gehäuse die aktuelle Uhrzeit mit Hilfe von verschiedenen Glockenschlägen anzeigt. In der Praxis unterscheidet man zwischen Stundenrepetition, Minutenrepetition und Viertel-Stunden-Repetition. Diese Komplikation gehört zu den aufwändigsten und teuersten Funktionen bei mechanischen Armbanduhren.
Rechenlünette
Eine Rechenlünette ist eigentlich keine Komplikation, da hierbei nicht das Uhrwerk selbst bearbeitet wird. Stattdessen bietet hier die drehbare Lünette mehrere Anzeigen, mit deren Hilfe man einfache Kalkulationen durch das Drehen der Lünette durchführen kann. Diese Funktion war ursprünglich für Piloten konzipiert worden. Zu den beliebtesten und bekanntesten Uhren mit Rechenlünette zählt heute die Breitling Navitimer Chronograph.
Gangreserve
Die Anzeige der Gangreserve ist eine beliebte und einfache Komplikation, die man bei günstigen und teuren Automatikuhren gleichermaßen findet. Dabei wird mit Hilfe eines Zeigers auf einer beschrifteten Skala angezeigt, wie lange die Uhr noch läuft, bis sie stehenbleibt.
Alarm / Wecker
Ein Alarm, bzw. ein Wecker bei einem mechanischen Uhrwerk, war früher eine sehr gerne gekauft Komplikation. Mittels einer zusätzlichen Krone und eines zusätzlichen Zeigers wird hier die Uhrzeit festgelegt, zu der die Uhr den Alarm schlagen soll. Ist diese Uhrzeit erreicht, schnarrt die Uhr und vibriert, bis eine durch den regulären Aufzug gespannte Feder ausgelaufen ist. Heute werden mechanische Uhren mit Alarmfunktion nur noch von wenigen Herstellern produziert und nur noch sehr selten gekauft.
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